--NEUE / GEÄNDERTE KARTEN



Wenn Sie die erste Auflage meines Decks gekannt haben, wird Ihnen aufgefallen sein, dass einige Karten nun anders aussehen.
Im Folgenden stelle ich Ihnen die Karten vor, die ich mit der zweiten Auflage des Decks verändert habe, und ich erkläre kurz, warum. Sichtbar ist zunächst immer die neue Version; wenn Sie mit der Maus über die betreffende Karte fahren, wird die alte Version zum Vergleich angezeigt.






III - Die Kaiserin

Bei der Kaiserin verlängerte ich den dunkelroten Überwurf bis zum Boden.
Im Vergleich zur früheren Version, als der Übewurf nur knapp bis über die Knie reichte, ist sie in der neuen Version einfach stärker mit dem Boden verwurzelt - und das ist bei dieser Karte so wichtig: die Verwurzelung mit der Erde.












VIII - Die Gerechtigkeit

Wie Sie sehen, fügte ich bei der Gerechtigkeit zwei Säulen ein: eine schwarze und eine weiße.
Dies erschien mir symbolisch sinnvoll, weil eine der wichtigsten Bedeutungen der Gerechtigkeit ist, dass man die Fähigkeit und auch den Mut hat, zwischen schwarz und weiß, gut und böse zu unterscheiden. Denn auch wenn man anerkennt, dass im Grunde nichts tatsächlich schwarz oder weiß ist, sondern nur in unzähligen Grauschattierungen vorkommt, kann man doch nur so oder so entscheiden. Ein Richter muss auf schuldig oder unschuldig schließen, man kann nicht das eine Haus ein bisschen und das andere Haus auch ein bisschen kaufen, man kann nicht gleichzeitig helfend eingreifen und wegsehen. Man muss sich entscheiden, selbst wenn man weiß, dass es keine völlig richtige Entscheidung, sondern nur eine "falschere" und eine "weniger falsche" oder eine "richtigere" und "weniger richtige" gibt.
Die problematischen Faktoren, die die Karten anspricht - überstrenges Schwarz-Weiß-Denken und die Unfähigkeit, seine Meinung auch einmal zu ändern - wird durch die Strenge der beiden Säulen meines Erachtens ebenfalls sehr gut ausgedrückt.



XII - Der Gehängte

Der Gehängte hatte in der ersten Version die Hände in den Hosentaschen, in der aktuellen hält er sie vor der Brust verschränkt.
Dies drückt seine Verweigerungshaltung besser aus.
Wie Sie sehen können, habe ich ihn außerdem auch höher "hingehängt" - das hatte rein ästhetische Gründe; so gefiel gefiel mir ganz einfach die Bildkomposition besser!












Der Stern


Beim Stern kam es zu einer vollständig neuen Karte. Ich wollte einerseits eine stärkere Verbindung zu den drei anderen Himmelskörpern (Sonne, Mond, Welt) herstellen, indem ich auch beim Stern auf eine figürliche Darstellung verzichtete.
Andererseits war der Stern in seiner alten Darstellung immer auch eine Notlösung gewesen - das beste, was mir zur Zeit seines Entstehens einfiel, aber eben nicht genau das, was ich fühlte. Der neue Entwurf drückt dies viel besser aus. Das Wasser, als das Versprechen von Leben, ist nach wie vor da, aber nun ist es bewegter - es geschieht etwas langsames, aber stetiges. Hoffnung ist ausgedrückt in dem Keim, der neben dem Wasserfall wächst - als ob ihn das ferne Licht des aufgehenden Sternes zum Wachsen antriebe.
Wenn Sie die neue Version des Sternes mit der Welt vergleichen, werden Sie feststellen, dass die Farblichkeit des Sternes jener der Welt ähnelt. Für mich ist der beim Stern erst wachsende Keim genau jener, der einmal zum Weltbaum werden wird.




Die Sonne

Die Sonne änderte ich erstens deshalb, weil ich eine stärkere Verbindung zum Mond herstellen wollte, mit dem sie schließlich unauflösbar verbunden ist. Daher verzichtete ich in der neuen Version der Sonne auf die Einbeziehung von menschlichen Figuren.
Zweitens war mir die Darstellung ohne Menschen deshalb lieber, weil die Sonne im Idealfall eine Art von Freude und Wärme ausdrückt, die nicht von unserem sozialen Umfeld abhängt, sondern von innen kommt.
Und drittens ist in der neuen Darstellung meines Erachtens klarer, was damit gemeint ist, wenn man sagt, die Helligkeit der Sonne käme nicht ohne die Dunkelheit des Mondes aus, da sie sonst oberflächlich würde. Die neue Sonne lässt stärker erahnen, dass Licht und Hitze eben auch erdrückend sein kann, wenn es keinen Schatten gibt, in den man sich auch hin und wieder zurückziehen kann.





Die Drei der Kelche

Bei der Drei der Kelche änderte ich den Hintergrund. In der neuen Version stehen die drei Frauen nicht mehr vor einem Vorhang, sondern draußen auf einem gemähten Feld, im spätsommerlich-herbstlichen Abendlicht. Dies erschien mir für die Bedeutung der Karte (Danksagung für das, was man geschenkt bekommen hat, wie beim Erntedankfest) einfach passender.













Der Ritter der Kelche

Beim Ritter der Kelche fügte ich die roten Rosen ein, damit seine träumerisch-romantische Stimmung noch besser herauskam - vorher war er mir fast ein wenig zu nüchtern!
Dass versöhnlich-liebevoll-träumerische Stimmung auch etwas belastendes, aufdringliches haben kann, kommt nun einfach klarer heraus.


















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