DER AUFBAU EINES TAROT DECKS

Bevor man mit dem Kartenlegen wirklich beginnt, sollte man sich einen Überblick über die verschiedenen Typen von Karten verschaffen, die in einem vollständigen Tarot-Deck zu finden sind. Wie Sie wahrscheinlich bereits wissen besteht mein Deck aus den üblichen 78 Karten. Diese kann man in zwei große Gruppen einteilen: Die 22 Großen Arkana (arcanum = “Geheimnis“) und die 56 Kleinen Arkana.

1) Die Großen Arkana erkennen Sie bei mir (und in den meisten Decks) daran, dass sie Namen tragen, denen eine römische Zahl vorangeht (z.B. "II • The High Priestess" oder "XVII • The Star"). Jedes von ihnen stellt einen Archetyp der menschlichen Psyche dar. Beim Deuten werden Große Arkana im Grunde genommen gleich behandelt wie Kleine Arkana, allerdings deuten sie auf tiefergehende, wichtigere, umfassendere Erfahrungen hin als es die Kleinen Arkana tun.
>> Übersicht große Arkana

2) Die Kleinen Arkana beschreiben ebenfalls typisch menschliche Erfahrungen, diese sind aber eher alltäglich und gehen weniger tief. Sie erkennen die kleinen Arkana in meinem Deck daran, dass unter ihren Namen (arabische Zahlen von 2-10 bzw. im Falle der Asse und Hofkarten deren Titel) eines von vier Symbolen abgebildet ist: Ein Schwert, zwei gekreuzte Stäbe, eine Münze oder ein Kelch. Denn Kelche, Münzen, Stäbe und Schwerter sind die vier Farben, in die die Kleinen Arkana unterteilt sind. Jede Farbe beschreibt einen ganz spezifischen Erfahrungsbereich des menschlichen Lebens, hat also eine übergeordnete Thematik.
>> Übersicht kleine Arkana / die übergeordnete Thematiken

2.a) Die Hofkarten werden mitunter recht unterschiedlich ausgelegt. Die im Folgenden beschriebene Herangehensweise ist die, die sich für mich selbst als am produktivsten herausgestellt hat.
Die Buben deute ich normalerweise als Aufforderungen, bestimmte Haltungen auszubilden bzw. sich auf bestimmte Handlungsmuster vorzubereiten.
Die Ritter können als Stimmungen bzw. Launen gedeutet werden.
Die Königinnen interpretiere ich nur selten als (weibliche) Personen, sondern eher als die Werte, den Habitus, die Lebensphilosophie oder typischen Gefühlslagen (also das „innere Leben“) einer Person, egal ob Frau oder Mann.
Die Könige stellen für mich ebenfalls nur selten (männliche) Personen, sondern meistens das typische Verhalten, den Beruf bzw. den Lebensstil (also das „äußere Leben“) einer Person dar, egal ob Mann oder Frau.