Ein Legesystem ist ein bestimmtes Muster, nach dem man die gezogenen Karten
anordnet, auslegt.
>> Singles: Für ein Single wird nur eine einzelne Karte ausgelegt und für sich allein gedeutet. Singles
sind im Lenormand eigentlich nicht üblich. Den Grund dafür können Sie unter meiner >> Verteidigung von Einzelkartenlegungen) nachlesen. Ich führe sie trotzdem an, weil ich
sie persönlich sehr gerne benutze. Und ich reihte sie an der ersten Stelle, weil sie sehr wenig
Vorwissen bzw. -können benötigen, um gute Ergebnisse zu liefern. Singles dienen als Sprungbrett
zu allen anderen Legesystemen; sie sind geeignet für völlige AnfängerInnen. Zum Beispiel:
>> Reihen: Für eine Reihe werden mehrere Karten in einer Linie ausgelegt. Oft sind das 3 Karten
("Dreierlegung/Dreierreihe") oder 5 ("Fünferlegung/Fünferreihe"). Reihen sind vergleichsweise
klar in der Aussage; sie geben fokussierte Antworten auf Was/wie/warum-Fragen oder erteilen
Ratschläge in Bezug auf ein einziges und klar definiertes Thema. Sie sind geeignet für AnfängerInnen,
die die Kombinationsmethode bereits zu üben begonnen haben. Hier ist ein Beispiel für eine Dreierreihe (oder Dreierlegung):
>> Kleine Tafeln: Für eine kleine Tafel (auch "kleines Tableau") werden die gezogenen Karten in
mehreren Reihen und Spalten zu einem Rechteck angeordnet - meist zu 3x3 Karten. Kleine Tafeln
sind deutlich komplexer als Reihen; ihre Antworten sind weniger klar, dafür aber auch facettenreicher.
Kleine Tafeln sind geeignet, wenn man einen ausführlichen Blick auf eine komplexe Situation werfen möchte. Sie sind ungeeignet, wenn man eine simple, fokussierte Antwort möchte,
und/oder wenn man sich mit Reihen noch nicht wohlfühlt.
Hier ist ein Beispiel für eine Kleine Tafel mit 3x3 Karten:
>> Große Tafeln: Für eine große Tafel (auch "Grand Tableau") werden alle 36 Karten zu einem
Rechteck ausgelegt, meist 4x9 Karten oder 4x8+4 Karten. Große Tafeln sind wunderbar, wenn
man in nur einer Legung mehrere Anliegen behandeln möchte, einen Überblick über die momentanen
Lebenssituation sucht oder mehrere Facetten eines Anliegens beleuchten möchte. Es gibt
eine Vielzahl an (meist ergänzenden) Techniken, die man zum Lesen von großen Tafeln benutzen
kann, abhängig vom Fragekontext und von persönlichen Vorlieben. Große Tafeln sind ziemlich
komplex, für AnfängerInnen sicher verwirrend, und sie benötigen viel Zeit. Ich persönlich ziehe
sie allerdings den kleinen Tafeln vor. Hier ist ein Beispiel für eine Große Tafel (mit 4x9 Karten):
• Andere: Reihen und Tafeln sind die üblichsten Lenormand-Legesysteme. Online finden Sie noch
viele andere; die meisten davon sind allerdings nur Varianten oder Ausschmückungen der üblichen
Reihen und Tafeln (z.B. Doppelreihen) - oder es sind eigentlich Tarot-Legesysteme. Diese
funktionieren nur dann für Lenormandkarten, wenn man die Lenormandkarten wie Tarotkarten
behandelt. Das ist zwar durchaus möglich, aber man nutzt dabei die den Lenormandkarten (und
-techniken) eigenen Stärken nicht aus (siehe >> Hinweis für TarotkartenlegerInnen).
Wenn Sie das Kartenlegen mit Tarotkarten gelernt haben, sind Sie wahrscheinlich an eine Vielzahl
von Legesystemen mit sehr komplexen Formen gewöhnt, in denen jede einzelne Position eine
ganz bestimmte und festgelegte Bedeutung hat. Die wenigen und simplen Formen von typischen
Lenormand-Legesystemen werden Sie deshalb vielleicht irritieren. Doch lassen Sie etwaige
Zweifel zunächst ruhen. Lernen Sie die Bedeutungen der individuellen Karten, und die Kombinationsmethode,
und beginnen Sie dann, mit Reihen und Tafeln zu experimentieren. Mit ziemlicher
Sicherheit verstehen Sie an diesem Punkt bereits, dass und warum die Lenormand-Legesysteme
im Gebrauch viel variantenreicher sind, als es zuerst den Anschein hat, und dass ihre simplen
Formen sehr zweckdienlich sind.
Wenn Sie das Kartenlegen mit Tarotkarten gelernt haben, sind Sie wahrscheinlich an eine Vielzahl von Legesystemen mit sehr komplexen Formen gewöhnt, in denen jede einzelne Position eine ganz bestimmte und festgelegte Bedeutung hat. Die wenigen und simplen Formen von typischen Lenormand-Legesystemen werden Sie also zunächst vielleicht irritieren. Aber versuchen Sie, Zweifel zunächst einmal ruhen zu lassen. Lernen Sie die Bedeutungen der individuellen Karten, und die Kombinationsmethode, und beginnen Sie dann, mit Reihen und Tafeln zu experimentieren. Mit ziemlicher Sicherheit verstehen Sie an diesem Punkt bereits, dass und warum die Lenormand-Legesysteme im Gebrauch viel variantenreicher sind, als es zuerst den Anschein hat, und dass ihre simplen Formen sehr zweckdienlich sind.
See also the annakblogs article >> Lenormand vs. Tarot Basics - 2